Donnerstag, Dezember 5, 2024
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Laudenbach | Verdacht auf Gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr – Sachschaden von rund 100.000 Euro

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Polizeikelle hinter der Frontscheibe, ziviles Polizeifahrzeug

Bei einem Verkehrsunfall am Sonntagnachmittag, 22.05.2022, der möglicherweise vorsätzlich herbeigeführt worden ist, wurde eine 30-jährige Frau leicht verletzt. Gegen die Unfallverursacherin wird nun wegen eines Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Die Unfallaufnahme erfolgte durch die Polizeiinspektion Miltenberg.

Am Sonntagnachmittag gegen 13:00 Uhr erreichte die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken die Mitteilung über einen schadensträchtigen Verkehrsunfall am Aufseßring. Eine Streife der Miltenberger Polizei begab sich unmittelbar an die Unfallörtlichkeit. Noch vor Ort stellte sich für die Beamten schnell heraus, dass es sich offensichtlich um keinen klassischen Verkehrsunfall handelt.

Bei den beiden Unfallbeteiligten handelt es sich zum einen um eine 47-jährige Porschefahrerin und zum anderen um deren 48-jährigen Ehemann, der zusammen mit seiner 30-jährigen Beifahrerin in einem Audi unterwegs war. Nach derzeitigen Erkenntnissen zum Unfallhergang soll die Frau ihrem Mann auf Grund vorangegangener Streitigkeiten im familiären Bereich mit dem Pkw aufgelauert haben. Als der 48-Jährige mit seinem Pkw in den Aufseßring eingebogen ist, habe die Frau ihren Porsche beschleunigt und sei bewusst auf den Audi des Mannes zugefahren. Dieser versuchte noch vergeblich einen Zusammenstoß zu vermeiden und die Fahrzeuge kamen in der Folge an einem dortigen Gartenzaun zum Stehen.

Die 30-jährige Beifahrerin erlitt durch den Unfall leichte Verletzungen und musste nach einer Erstbehandlung durch den Rettungsdienst in ein naheliegendes Krankenhaus gebracht werden.

Die Unfallaufnahme vor Ort erfolgte durch die Miltenberger Polizei. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde zur genauen Klärung der Unfallursache auch ein Sachverständiger hinzugezogen. Der Sachschaden an den beiden Fahrzeugen und dem Gartenzaun beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 100.000 Euro.

Die 47-jährige Frau muss sich nun unter anderem wegen eines Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Die Polizeiinspektion Miltenberg bittet Zeugen, die den Unfall am Sonntagnachmittag beobachtet haben und sachdienliche Hinweise geben können, sich unter Telefon 09371/9450 zu melden.

Himmelkron | Lastwagenfahrer stirbt bei Brand in Führerhaus

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Am Samstagabend, 21.05.2022, fing das Führerhaus eines Lastwagens an der Rastanlage Himmelkron, Lkrs. Kulmbach, Feuer. Der 34-jährige Fahrer kam dabei ums Leben. Die Kriminalpolizei Bayreuth ermittelt.

Nach bisherigen Erkenntnissen stand der Lastwagen mit lettischen Kennzeichen kurz nach 19 Uhr am Rastpark in der Bayreuther Straße. Aus bislang ungeklärter Ursache entwickelte sich eine starke Rauchentwicklung im Führerhaus des Volvos. Als die alarmierten Feuerwehren eintrafen, stand bereits das komplette Führerhaus in Flammen. Die Feuerwehrkräfte konnten den Brand schnell löschen. Jedoch schaffte es der 34-jährige Lette nicht mehr rechtzeitig ins Freie. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.

Am Lastwagen entstand ein Sachschaden von geschätzten 60.000 Euro. Kriminalbeamte aus Bayreuth haben vor Ort die Ermittlungen zur derzeit noch unklaren Ursache des Feuers aufgenommen.

A94 – Neuötting | Schwerer Verkehrsunfall fordert Todesopfer

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Am Samstagmorgen, 21.05.2022, ereignete sich auf der BAB A94 in Fahrtrichtung München zwischen den Anschlussstellen Burghausen und Neuötting ein folgenschwerer Verkehrsunfall, bei welchem ein 78-Jähriger tödlich verletzt wurde. Die Autobahnpolizeistation Mühldorf hat unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang aufgenommen. Die Autobahn war aufgrund des Verkehrsunfalles in Fahrtrichtung München komplett gesperrt. 

Am Samstag, den 21.05.2022, kurz vor 08.00 Uhr, hat sich auf der BAB A94, Fahrtrichtung München, zwischen den Anschlussstellen Burghausen und Neuötting, ein schwerer Verkehrsunfall ereignet, bei dem eine Person verstarb. 

Ein 78-jähriger Rentner aus dem Raum Stuttgart hatte mit seinem Wohnmobil-Anhänger-Gespann eine Panne und hielt mit seiner Fahrzeugkombination auf dem Standstreifen der Richtungsfahrbahn München. Ein 51-jähriger Berufskraftfahrer aus der Slowakei befand sich mit seinem Lastkraftwagen-Anhänger-Gespann ebenfalls auf der Fahrt in Richtung München. An der Pannenstelle streifte der Lastkraftwagen-Anhänger-Zug des Slowaken aus bisher unbekannten Gründen seitlich das Wohnmobil und erfasste hierbei auch den Stuttgarter, der wohl sein Wohnmobil verlassen hatte und im Bereich des Anhängers auf der Fahrbahn stand.

Durch die Kollision mit dem Lastkraftwagen erlitt der Rentner tödliche Verletzungen und verstarb noch an der Unfallstelle. Der Berufskraftfahrer, wie auch die 83-jährige Lebensgefährtin des Rentners, erlitten einen Schock. Beide wurden in umliegende Krankenhäuser eingeliefert.  

Zur Klärung des Unfallherganges wurde durch die Staatsanwaltschaft Traunstein ein unfallanalytisches Gutachten in Autrag gegeben.

Am Lastkraftwagen-Anhänger-Zug entstand Sachschaden in Höhe von etwa 10.000,- Euro.

Der Schaden am Wohnmobil-Anhänger-Gespann beläuft sich auf etwa 40.000,- Euro. Es dürfte sich hierbei um einen wirtschaftlichen Totalschaden handeln.

Die Autobahnmeisterei, die Feuerwehren Markt, Marktlberg, Alzgern und Neuötting sowie das Technische Hilfswerk waren mit insgesamt 50 Einsatzkräften vor Ort, um die Unfallstelle abzusichern, zu reinigen und die sich im Stau befindlichen Personen in deren Fahrzeugen zu versorgen.

Ein Abschleppdienst wurde mit der Bergung der verunfallten Fahrzeuge, die auf Anordnung der Staatsanwaltschaft sichergestellt wurden, beauftragt.

Roht | Hütte am Brombachsee eingestürzt – mehrere Personen verletzt

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Am Freitagabend, 20.05.2022, stürzte eine Holzhütte in Enderndorf am See (Gemeindeteil der Stadt Spalt im Lkrs. Roth) ein, als mehrere Personen dort mutmaßlich Schutz vor einem Unwetter suchten. 14 Personen erlitten teils schwere Verletzungen.


Gegen 18:20 Uhr stellten sich mehrere Urlauber am Segelhafen in Enderndorf am See in einer dort befindlichen Holzhütte (ca. 15 m x 7 m groß) unter, mutmaßlich um Schutz vor einem Unwetter zu suchen. 

Aus bislang ungeklärter Ursache stürzte die Hütte während des Unwetters zusammen und begrub mehrere Personen unter sich. Ersthelfern gelang es, noch vor Eintreffen der Beamten der Polizeiinspektion Roth und der zahlreichen Rettungskräfte, alle Personen zu bergen.

Nach derzeitigem Kenntnisstand wurden insgesamt 14 Personen verletzt. Die große Mehrzahl erlitt leichte Verletzungen. Ein Kind sowie eine 37-jährige Frau mussten mit schweren Verletzungen durch Rettungshubschrauber in Krankenhäusergeflogen werden. Außerdem befanden sich 14 Rettungswagen zur Behandlung der Personen im Einsatz.

Der Kriminaldauerdienst Mittelfranken übernahm noch vor Ort die Ermittlungen zu den Geschehnissen und sicherte Spuren. Die zuständige Staatsanwaltschaft ordnete zudem an, dass ein Sachverständiger zur Klärung der Einsturzursache hinzugezogen wird.

Zur Bewältigung des Einsatzes befand sich ein Großaufgebot an Polizeibeamten, Rettungskräften und der umliegenden Freiwilligen Feuerwehren aus Enderndorf am See, Spalt, Absberg und Georgensgmünd sowie die Führungsgruppe des Landkreises Roth an der Unglücksstelle. 

Rothenburg | Tödlicher Betriebsunfall auf landwirtschaftlichen Anwesen

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Am Donnerstag, 19.05.2022, ereignete sich in den Abendstunden ein schwerer Unfall auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Anwesens in einem Ortsteil von Buch am Wald bei Rothenburg o.T. Eine Frau erlitt tödliche Verletzungen.

Die 50-Jährige arbeitete gegen 21:00 Uhr auf dem Gelände und wurde aus noch nicht geklärter Ursache von einem rückwärtsfahrenden Radlader erfasst und so schwer verletzt, dass sie noch am Unfallort verstarb. Der Fahrer des Radladers erlitt einen Schock.

Zur Betreuung der Unfallzeugen wurde ein Kriseninterventionsteam (KIT) hinzugezogen und die Ansbacher Kriminalpolizei mit den Ermittlungen zur Klärung der Unfallursache betraut.

Niederbayern | Illegales Kfz-Rennen – Ermittlungsgruppe „Race“ ermittelt

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Am 06.05.2022 kam es zu einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen quer durch Niederbayern und Oberbayern. Die Verkehrspolizeiinspektion Polizei hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet und konnte aufgrund umfangreicher Ermittlungen und zahlreicher Zeugenhinweise mittlerweile alle Beteiligten identifizieren.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Passau und der bei der Verkehrspolizei Passau eingerichteten „EG Race“ sind seit Bekanntwerden des Sachverhalts deutlich fortgeschritten. Als Teilnehmer des verbotenen Rennens konnten insgesamt neun Fahrzeuge festgestellt werden. Von allen verantwortlichen Fahrern sind mittlerweile die Personalien bekannt und auch die Zuordnung der Fahrer zu den jeweiligen Fahrzeugen ist möglich. Bei den Fahrern handelt es sich um Männer im Alter zwischen 27 und 50 Jahren, allesamt tschechische Staatsangehörige. Außerdem befanden sich noch sieben Personen als Beifahrer in den Fahrzeugen.

Aufgrund des veröffentlichten Zeugenaufrufs meldeten sich zehn Personen bei der Verkehrspolizei Passau. Viele hatten die Raser an Tankstellen oder während der Fahrt gesehen, zwei Verkehrsteilnehmer wurden außerdem von den Fahrzeugen aufgrund waghalsiger Fahrmanöver zudem gefährdet. Über das freigeschaltete Medien-Upload-Portal gingen 13 Video- und Bilddateien ein, die für die Rekonstruktion der Fahrtstrecke und die Zuordnung der Fahrer zu den jeweiligen Fahrzeugen von besonderer Bedeutung waren.

Grenzüberschreitende Ermittlungen

Die Ermittlungen und der Zeugenaufruf wurden auch über die Landesgrenzen hinaus nach Tschechien und Österreich ausgedehnt. Über die gemeinsamen Zentren in Schwandorf und Passau werden die Ermittlungen mit den benachbarten Behörden koordiniert.

Die Verkehrspolizeiinspektion Passau steht bezüglich des weiteren Verfahrens bereits in engem Kontakt zur Staatsanwaltschaft Passau. Sobald noch ausstehende Ermittlungsergebnisse vorliegen, wird die Staatsanwaltschaft über Rechtshilfeersuchen und die tschechischen Behörden an die Beschuldigten herantreten.

Werneck | Nach tödlichem Verkehrsunfall – Motorradfahrer als wichtige Zeugen gesucht

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Polizeikelle hinter der Frontscheibe, ziviles Polizeifahrzeug

Nach dem tödlichen Verkehrsunfall auf der B19, bei dem am Montagnachmittag, 16.05.2022, ein 71-Jähriger ums Leben gekommen war, liegen der Polizeiinspektion Schweinfurt neue Ermittlungserkenntnisse vor. Demnach sollen zwei Motorradfahrer als Ersthelfer an der Unfallstelle gewesen sein. Die beiden werden als wichtige Zeugen gesucht und daher dringend gebeten, sich bei der Polizei zu melden.

Wie bereits berichtet, war ein 71-Jähriger aus dem Landkreis Schweinfurt mit seinem Audi offenbar in den Gegenverkehr geraten und frontal mit einem entgegenkommenden Lkw zusammengestoßen. Bei dem Verkehrsunfall, der sich gegen 15.00 Uhr auf der B19 ereignet hatte, verlor der Pkw-Fahrer sein Leben. Der Lastwagenfahrer wurde leicht verletzt. Nach der Kollision kam es noch zu einem Folgeunfall, bei dem eine 46-jährige VW-Fahrerin schwere Verletzungen davontrug. Sie wurde nach einer Erstversorgung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.

Im Zuge der nachfolgenden Ermittlungen erhielt die Schweinfurter Polizei nun Hinweise auf die beiden Biker, die als Ersthelfer vor Ort gewesen sein sollen. Die beiden sind bislang noch unbekannt und werden dringend gebeten, sich unter Telefon 09721/2020 mit der Polizeiinspektion Schweinfurt in Verbindung zu setzen.

Nürnberg | Drohne gefährlich nah an Passagierflugzeug – Zeugenaufruf

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Am Montagnachmittag, 16.05.2022, kam eine Drohne einem Passagierflugzeug, das sich im Landeanflug auf den Flughafen Nürnberg befand, gefährlich nahe. Die Polizei sucht Zeugen.

Gegen 14:10 Uhr meldete der Copilot eines Passagierflugzeuges eine Drohnensichtung in mehreren hundert Metern Höhe. Das Flugzeug war von Osten her im Landeanflug auf den Flughafen im Bereich der Autobahnausfahrt Nürnberg-Nord und hatte kurz vorher die Ortschaft Schwaig überflogen. Das Flugzeug konnte anschließend wie geplant landen.

Eine sofort eingeleitete Fahndung nach dem unbekannten Betreiber der Drohne verlief erfolglos. Möglicherweise wurde die Drohne im Bereich der Ortschaften Schwaig oder Behringersdorf, bzw. im Erlenstegener Forst bis zur Ausfahrt Nürnberg-Nord gestartet.

Das zuständige Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr eingeleitet.

Die Polizei sucht nun Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu dem Vorfall geben können. Wer eine Person beobachtet hat, die im genannten Bereich eine Drohne steigen ließ, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0911/2112-3333 zu melden.

Polling | Hoher Sachschaden bei Brand auf landwirtschaftlichem Anwesen

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Bei einem Brand in einem landwirtschaftlichen Betriebsgebäude in Polling ist am Donnerstagabend, 19.05.2022, Sachschaden von über einer halben Million Euro entstanden. Die Kripo Mühldorf ermittelt zur Klärung der Brandursache.

Gegen 17:25 Uhr wurden Feuerwehren, Technisches Hilfswerk, Polizei und Rettungsdienst zu einem Großbrand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen im Weiler Holzhausen in der Gemeinde Polling alarmiert. Bereits auf der Anfahrt der Rettungskräfte war weithin sichtbar eine schwarze Rauchsäule sichtbar. Der Brand ging von einem Betriebsgebäude aus, das in der Folge trotz des schnellen und unermüdlichen Einsatzes der Feuerwehr ein Raub der Flammen wurde.

Gerade noch rechtzeitig war es den Brandleidern mit der Feuerwehr gelungen, die im angrenzenden Stall befindlichen Tiere ins Freie zu treiben. Glücklicherweise blieben Mensch und Tier körperlich unverletzt. Dem Großaufgebot der Feuerwehren gelang es, ein Übergreifen der Flammenwand auf die angrenzenden Gebäude größtenteils zu verhindern.

Der entstandene Sachschaden beträgt über 500.000 Euro. Die Kriminalpolizeistation Mühldorf am Inn hat die Ermittlungen zur Klärung der Brandursache übernommen. Die Brandursache ist unklar. Derzeit liegen keine Hinweise auf fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung vor.

Unterfranken | Callcenterbetrüger erbeuten über eine halbe Million Euro – Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

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Am Mittwoch, 18.05.2022, gingen bei der Polizei in ganz Unterfranken unzählige Hinweise auf versuchte Callcenterbetrüge ein. In fünf Fällen übergaben Geschädigte Bargeld und Schmuck im Wert von insgesamt über einer halben Million Euro. In einem Fall gelang der Kriminalpolizei Würzburg die Festnahme eines Tatverdächtigen. Dieser sitzt inzwischen in U-Haft. Das Polizeipräsidium Unterfranken bittet um Mithilfe bei der Fahndung und der Prävention.

Übliche Masche – Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang
Im gesamten Tagesverlauf gingen am Mittwoch unzählige Anrufe von sogenannten Callcenterbetrügern bei Bürgerinnen und Bürgern in Unterfranken ein. Bislang unbekannte Personen gaben am Telefon vor, dass Angehörige Verkehrsunfälle verursacht hätten, bei denen Menschen getötet worden wären und würden, sollte keine Kaution gezahlt werden, ins Gefängnis müssen. Vermeintliche Staatsanwälte, Polizeibeamte und Richter setzten die Angerufenen in den Gesprächen massiv unter Druck. In den meisten Fällen erkannten die Opfer die Masche, legten auf und verständigten die Polizei.
In fünf Fällen führten die Anrufe der Betrüger allerdings zum Erfolg.

Namen stehen im Telefonbuch
Gegen 10:30 Uhr wurde ein 89-Jähriger aus Würzburg angerufen, der sich durch die beschriebene Masche von den Betrüger täuschen ließ. In Sorge um seine Tochter holte der Senior rund 280.000 Euro in bar sowie rund 25.000 Euro in Goldbarren von der Bank und übergab gegen 14:30 Uhr sein Hab und Gut in der Steigstraße in Versbach an einen schlanken, etwa 172cm großen und rund 40 Jahre alten unbekannten Mann. Vor- und Nachname des Seniors stehen zusammen mit dessen Adresse im Telefonbuch. Daten, die sich die Betrüger mutmaßlich zu Nutze gemacht haben.

Bankdaten erfragt
Gegen Mittag täuschten unbekannte Täter mit der gleichen Geschichte eine 62-Jährige aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld. Die Dame übergab im festen Glauben daran, ihre Tochter damit vor einer Haftstrafe zu bewahren, 19.000 Euro Bargeld kurz nach 12:00 Uhr in der Maxstraße in Bad Kissingen an einen unbekannten Mann, der etwa 20 Jahre alt und rund 180cm groß und hager gewesen sein soll. Der Geldabholer habe Hochdeutsch gesprochen und war mit einem lachsfarbenen Pullover, einer blauen Jeans und Turnschuhen bekleidet. Neben dem Bargeld gab die Betrogene noch ihre Bankdaten an die Täter heraus, da diese angeblich benötigt würden, um mögliche Rückerstattungen tätigen zu können.

Personalausweisdaten abgefragt
Gegen 16:00 Uhr übergab ein 48-jähriger Mann aus Würzburg vor dem dortigen Amtsgericht 13.000 Euro Bargeld an eine weibliche Geldabholerin. Der Beamte ließ sich in großer Sorge um seine Ehefrau von den Betrügern täuschen und hegte die Hoffnung, seiner Frau durch die Zahlung der angeblichen Kaution helfen zu können. Noch im Verlauf des Telefonats ließen sich die Betrüger die personenbezogenen Daten von Familienangehörigen und die Daten des Personalausweises des Angerufenen geben. Auch dieser Aufforderung kam das Opfer gutgläubig nach.

Psychische Ausnahmesituation
Eine 85-Jährige aus Bad Kissingen ging bislang unbekannten Betrügern ebenfalls auf den Leim und übergab am Vormittag in der Theresienstraße 60.000 Euro Bargeld an einen schlanken, ca. 30-jährigen Mann, der 175cm groß gewesen sein soll. Die Dame war derart in Sorge um ihre Enkelin, dass sie jegliche Alarmsignale übersehen wurden.

Weiteres Geld gefordert
Der Sohn eines 92-Jährigen aus Bad Kissingen habe bei einem Verkehrsunfall eine Frau und deren Kinder überfahren. Deshalb forderte ein angeblicher Richter 150.000 Euro Kaution. Nur so könne von einer Inhaftierung abgesehen werden. Der Senior übergab daraufhin vor dem Amtsgericht in Schweinfurt Schmuck, Goldmünzen und Goldbarren im Wert von 100.000 Euro sowie 50.000 Euro Bargeld an eine ihm unbekannte Person. Nachdem weiteres Geld gefordert wurde machte sich der 92-Jährige erneut auf den Weg und übergab nochmals 30.000 Euro Bargeld an einen unbekannten Geldabholer vor dem Amtsgericht in Fulda. 

Festnahme eines Geldabholers
Auch eine 80-Jährige aus dem Landkreis Würzburg erhielt gegen 15:00 Uhr einen Anruf von Callcenterbetrügen, die eine Kaution zur Abwendung der Inhaftierung eines Familienmitglieds forderten. Die Rentnerin erkannte den Betrugsversuch sofort, ging zum Schein auf die Forderungen ein und verständigte umgehend parallel die Polizei. Beamten der Kriminalpolizei Würzburg gelang daraufhin gegen 18:30 Uhr in Rimpar die Festnahme eines 41-jährigen Mannes aus Polen, der den Callcenterbetrügern mutmaßlich als Geldabholer dienen sollte. Beute aus möglichen anderen Taten konnte bei dem Festgenommenen nicht aufgefunden werden.

Vorführung und Untersuchungshaft
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg wurde der 41-jährige Beschuldigte am Donnerstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der die Untersuchtungshaft gegen den Mann anordnete. Zwischenzeitlich wurde der mutmaßliche Geldabholer einer Justizvollzugsanstalt überstellt.

Weitere Ermittlungen
Die Kriminalpolizei Würzburg ermittelt in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg zu den Hintermännern aber auch zu den Identitäten der Geldabholer. Personen, die am Mittwoch in der Nähe der Tatorte verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder sonst Hinweise auf die Identität von den Gesuchten geben können werden dringend gebeten, sich unter Tel. 0931/457-1732 zu melden.

Staatsanwaltschaft und Polizei warnen
Aufgrund der weiterhin hohen Fallzahlen im Bereich Callcenter-Betrug und dem damit verbundenen finanziellen Schaden, aber auch den psychischen Folgen für die Betroffenen, hat sich das Polizeipräsidium Unterfranken Ende 2020 dazu entschieden, zum Schutz der Opfer auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit nochmals aktiv zu werden und die Präventionskampagne “Leg´auf!” gestartet.

Das Ziel dieser Kampagne ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind:

  • Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
  • Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!
  • Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
  • Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
  • Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!

Weitere Informationen: https://www.polizei.bayern.de/schuetzen-und-vorbeugen/senioren/004577/index.html

Die Staatsanwaltschaft Würzburg und das Polizeipräsidium Unterfranken bitten eindringlich darum, dass Bürgerinnen und Bürger aus Unterfranken mit ihren Verwandten über das Phänomen „Callcenterbetrug“ sprechen und gerade ältere Menschen auf die Betrugsmaschen der Täter in aller Deutlichkeit hinweisen.

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