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Erneut haben Telefonbetrüger in der Region zugeschlagen. Wie am vergangenen Freitag, 22.04.2022, bekannt wurde, hat eine 62-jährige Rentnerin mehrere tausend Euro und ihren BMW an zwei unbekannte Männer übergeben.
Bereits seit vergangenen Dienstag, 19.04.2022, erhielt die Rentnerin mehrere Anrufe von zwei angeblichen Kriminalbeamten mit dem Namen Meier und Schütz. Angeblich stünde die Rentnerin auf einer Liste, die bei Einbrechern aufgefunden worden sei. Um hierzu weitere Ermittlungen führen zu können, sei es notwendig, mehrere tausend Euro zu bezahlen. Noch am selben Tag übergab die Rentnerin einige tausend Euro an einen unbekannten Abholer. Tags darauf meldeten sich die Betrüger erneut bei der Rentnerin und gaben an, auch ihr Fahrzeug überprüfen zu müssen. In der Annahme, es würde sich um einen Polizeibeamten handeln, übergab am Mittwoch, 20.04.2022, die Rentnerin schließlich ihren BMW im Wert von rund 10.000 Euro samt Fahrzeugpapiere an einen ebenfalls unbekannten Mann. Der BMW konnte einen Tag später bei einem Autohändler im Raum Detmold sichergestellt werden.
Die Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern hat die weiteren Ermittlungen übernommen und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer in der Zeit zwischen 19.04.2022 und Mittwoch, 20.04.2022 im Bereich der Schermauer Straße/Gutsweg verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge beobachtet hat, wird gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Dingolfing, Tel. 08731/3144-0, in Verbindung zu setzen.
Das Polizeipräsidium Niederbayern nimmt den aktuellen Fall erneut zum Anlass vor den dreisten Telefonbetrügern zu warnen und gibt folgende Tipps:
Die Betrüger schaffen es trotz einer Vielzahl an Medienberichten über dieses Phänomen, vor allem ältere Mitmenschen um hohe Vermögenswerte zu bringen. Häufig übergeben die Geschädigten nach nur einem Telefonanruf die gesamten Ersparnisse an die Betrüger, die bei ihren Anrufen immer ständig neue und verschiedene Varianten anwenden um ihr Ziel zu erreichen, nämlich des Geld oder Wertgegenstände ihrer Opfer zu bekommen. Die Telefonbetrüger gaukeln ihnen vor, dass Verwandte in Zwangslagen seien. Hier stehen die Schilderungen von schweren Verkehrsunfällen oder von Wohnungskäufen im Mittelpunkt. Aber auch Anrufe von falschen Polizeibeamten oder anderen Amtsträgern gehören zu den Maschen.
Seien Sie misstrauisch – Warnsignale am Telefon
- Der Anrufer beginnt das Gespräch mit einer Art „Ratespiel“ („Rate mal, wer am Telefon ist“).
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder dazu auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben.
- Der Anrufer benötigt kurzfristig und schnell Hilfe in Form von Bargeld, kann dies aber nicht persönlich abholen.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen und beenden Sie das Gespräch, sobald sich jemand nach Ihren finanziellen Verhältnissen erkundigt.
- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Notrufnummer „110“ an. Sollten Sie bei der Polizei zurückrufen, drücken Sie dabei nicht die „Rückruftaste“, da Sie sonst möglicherweise wieder bei den Betrügern landen. Wählen Sie die Nummer SELBST!
- Lassen Sie sich nicht weiterverbinden. Bestehen Sie darauf, selbst bei Ihrer zuständigen Polizeiinspektion nachzufragen und wählen Sie die Ihnen bekannte Nummer, nachdem Sie einmal richtig aufgelegt haben.
So können Sie Ihre (Groß-) Eltern und Angehörigen schützen:
- Helfen Sie Ihren Angehörigen und Bekannten dabei, gegebenenfalls den Vornamen im Telefonbucheintrag abkürzen zu lassen oder entfernen Sie den Eintrag im Telefonbuch vollständig. Die Täter suchen im Telefonbuch nach Vornamen, die überwiegend der älteren Bevölkerungsgruppe zuzuordnen sind.
- Bestärken Sie Ihre Angehörigen darin, einfach aufzulegen, wenn ein Anruf verdächtig erscheint. Anschließend sollte die Polizei über die Notrufnummer 110 verständigt werden.
- Wirken Sie darauf hin, dass Ihre Angehörigen keine größeren Geldbeträge oder Wertgegenstände zuhause aufbewahren.
- Informieren Sie sich über die verschiedenen Betrugsformen (Enkeltrick, falsche Polizeibeamte, Gewinnversprechen usw.).